Anhang:
MOSES
DER
DRITTE
TAT’EWACI
KATHOLIKOS
DER
ARMENIER
UND
SEIN
ZEITALTER.
EIN
BEITRAG
ZUR
ARMENISCHEN
KIRCHENGESCHICHTE.
VON
P.
NERSES
AKINIAN.
ZUSAMMENFASSUNG
DES
ARMENISCHEN
TEXTES.
/451/
In
der
armenischen
Kirchengeschichte
des
17.
Jahrhunderts
tritt
Moses
III.
wie
ein
zweiter
Erleuchteter
auf.
Er
war
es,
der
die
Kirche
aus
der
Wirrnis
und
das
Volk
aus
der
Dunkelheit
zur
organisierten
Einheit
und
zu
hellem
Glanz
emporführte.
Die
Zeitgenossen
erblickten
in
ihm
den
Mann
der
Zeit
und
die
Nachwelt
gedachte
seiner
in
dankbarer
Anerkennung
(§
1).
Seine
leuchtende
Erscheinung
zog
die
Herzen
an
sich
und
jeder
versuchte
in
Wort
und
Schrift
seiner
Bewunderung
für
diesen
großen
Kirchenfürsten
Ausdruck
zu
verleihen.
Aus
zeitgenössischen
Kolophonen
stromen
uns
helle
und
ergiebige
Quellen,
aus
denen
wir
reichlich
Materialien
zu
seiner
Biographie
und
Zeitgeschichte
schöpfen
können.
Die
Aussagen
der
Zeitgenossen
benutzte
Arakel
von
Tauriz
in
seiner
Geschichte
des
/452/
17.
Jahrhunderts.
Es
sind
uns
auch
gewichtige
Dokumente
erhalten,
teils
im
Propagandaarchiv,
welche
zur
Beleuchtung
der
Zeit
in
kirchenpolitischer
Hinsicht
beitragen
(§
2).
1.
Teil:
Moses'
Biographie.
Um
1577,
im
Dorfe
Chotanan
(Provinz
Siunik),
erblickte
Moses
das
Licht
der
Welt.
Im
altberühmten
Kloster
Tathew
genoß
er
seine
Ausbildung
und
erhielt
im
jugendlichen
Alter
die
Priesterweihe
(§
3).
Um
sich
in
den
1
hilosophischen
und
theologischen
Studien
weiterzubilden,
begab
er
sich
zu
Wardapet
Serapion
in
Amida.
Am
26.
April
1606
starb
Serapion.
Er
hatte
vor
seinem
Hinscheiden
seinen
jungen
Schüler
der
Obhut
Gregors
von
Caesarea,
Patriarchen
von
Konstantinopel,
anempfohlen
(§
4).
Nachdem
Moses
am
Grabe
Serapions
von
seinem
Lehrer
dankerfüllten
Herzens
Abschied
genommen,
begab
er
sich
nach
Konstantinopel
zu
Gregor.
Im
Jahre
1608
traf
ihn
hier
Simeon
aus
Polen.
Im
folgenden
Jahre
reiste
Moses
in
Begleitung
seines
Lehrers
über
Syrien
nach
Ägypten
und
besuchte
Sinai
und
Jerusalem
(8
5).
Nach
Konstantinopel
zurückgekehrt,
wurde
er
von
Gregor
mit
der
Wardapetwürde
bekleidet
(1613),
worauf
er
zum
zweitenmal
Jerusalem
besuchte
und
dann
die
Heimreise
nach
Tathew
antrat
(§
6).
/453/
In
seiner
Heimat
angelangt
(1613),
fand
er
hier
die
zwei
ihm
von
Jerusalem
aus
bekannten
Einsiedler,
den
Bischof
Sargis
und
den
Wardapet
Kirakos,
die
in
der
Umgebung
von
Tathew
eine
Einsiedelei
gegründet
hatten.
Moses
schloß
sich
ihnen
an.
Die
Ankunft
des
jungen
Wardapets
wurde
mit
Jubel
begrüßt.
Viele
meldeten
sich
als
Kandidaten
bei
den
Einsiedlern,
um
sich
unter
Moses'
Führung
dem
Gottesdienst
zu
widmen.
Schon
im
Jahre
1613
wird
deren
Zahl
mit
mehr
als
fünfzig“
angegeben.
Das
friedliche
Leben
der
Einsiedelei
wurde
aber
bald
gestört.
Die
Geistlichkeit
dieser
Zeit,
die
ein
weltliches
Leben
führte,
unterstützt
vom
Katholikos
Melchisedech,
empörte
sich
gegen
Moses;
seine
strenge
Lebensweise
wollten
sie
nicht
dulden.
Gregor
von
Caesarea
nahm
sich
seines
Schülers
an;
er
richtete
an
Melchisedech
einen
Protestbrief
und
ermutigte
gleichzeitig
seinen
Schüler
in
einem
Trostbrief.
Das
Antwortschreiben
Moses',
worin
er
seinen
felsen
festen
Willen
kundgibt,
zum
Wohle
und
Nutzen
der
Kirche
weiterzuarbeiten,
wird
S.
28-33
veröffentlicht
(§
7).
Es
folgt
eine
Übersicht
über
die
kirchlichen
Verhältnisse
(1586—1626).
Armenien
steht
unter
dem
osmanischen
Joch.
Die
türkischen
Aufständischen
verheeren
Kleinasien,
Syrien
und
Armenien.
Die
Behörden
walten
nach
Willkür.
Die
schwere
wirtschaftliche
/454/
Lage
Armeniens
veranlaßte
den
Katholikos
Gregor,
den
Arakel
und
nachher
den
David
zu
Koadjutoren
zu
bestellen.
Um
1587
starb
Gregor.
An
seiner
Statt
übernahm
Arakel
das
Amt
des
Katholikos
und
wählte
neben
David
den
Melchisedech
zum
zweiten
Koadjutor
(um
1589).
Als
um
1600
auch
Arakel
starb,
wurde
in
das
Triumvirat
Avetis
hereinbezogen.
Als
Premier-Katholikos
galt
David.
Der
tatkräftigste
unter
allen
dreien
war
aber
Melchisedech
und
allmählich
riß
er
die
Obergewalt
an
sich.
In
der
Folge
zeigte
es
sich,
daß
die
Vereinigung
der
drei
Katholikos
zu
gemeinsamer
Amtsführung
die
Lage
des
Patriarchalstuhls
noch
erschwerte
und
verschlimmerte.
Jeder
von
ihnen
machte
für
sich
auf
Rechnung
des
Stuhles
Schulden.
Als
ihnen
kein
anderer
Ausweg
mehr
möglich
schien,
von
den
Schulden
los
zu
werden,
beschlossen
die
drei,
gemeinsam
sich
zurückzuziehen
und
den
Stuhl
dem
hochgeschätzten
und
materiell
gutsituierten
Wardapet
Serapion
zu
übergeben.
Kaum
hatte
Serapion
den
Thron
bestiegen,
als
die
persische
Armee
unter
Schah
Abas'
Führung
Eriwan
eroberte.
Auf
Schah
Abas'
Befehl
wurde
Serapion
als ,,
osmanischer
Spion“
gefangengenommen
und
gefesselt.
Nur
mit
großer
Mühe
konnten
ihn
die
Djulfaenser
befreien.
Serapion
mußte
abdanken
und
nach
Amida
heimkehren.
Zu
gleicher
Zeit
wurde
die
Bevölkerung
der
/455/
Araratebene
gewaltsam
nach
Persien
geschleppt.
Melchisedech,
der
im
Zuge
der
Emigranten
war,
konnte
unterwegs
entkommen
und
zurückkehren
(1604).
Er
war
in
Etschmiadsin,
als
der
Augustiner
P.
Gulielmus,
der
in
Armenien
wanderte,
zu
ihm
kam.
Dieser
war
von
dem
verwahrlosten
Zustand
der
Gotteshäuser
aufs
schmerzlichste
berührt.
Er
bat
den
Katholikos
um
etliche
Partikeln
von
Reliquien
der
hl.
Hripsime,
was
Melchisedech
gern
geschehen
ließ.
P.
Gulielmus
gab
dafür
dem
Katholikos
eine
Summe
als
Almosen
für
die
bedürftigen
Priester.
Diese
in
edelster
Absicht
erfolgte
Annahme
von
Reliquien
wurde
dem
P.
Gulielmus
von
Gegnern
als
Diebstahl
ausgelegt,
während
anderseits
Melchisedech
vor
Schah
Abas
angeklagt
wurde,
die
Reliquien
dem
Franken
verkauft
zu
haben.
Der
Katholikos
wurde
zu
körperlichen
Strafen
verurteilt.
Es
gelang
ihm
jedoch,
durch
Angebot
einer
jährlich
zahlbaren
Geldsumme
die
Gunst
des
Schahs
zu
gewinnen
und
die
eigene
Position
zu
befestigen.
Dies
wurde
ihm
aber
später
sehr
verhängnisvoll.
Von
Schulden
bedrückt,
mußte
er
schließlich
den
Stuhl
seinem
Neffen,
dem
Sahak,
überlassen
und
selbst
über
die
Grenze
fliehen.
In
Polen
angekommen
(1626),
starb
er
in
Kamenetz
am
18.
März
1627
(§
8).
Einer
von
drei
Mitregenten
war
Avetis.
Er
wird
von
den
Zeitgenossen
als
tugend
/456/
hafter
und
gelehrter
Katholikos
gepriesen.
Unerklrälicherweise
hat
Arakel
von
Tauriz
von
seinem
Dasein
geschwiegen;
es
sind
uns
doch
von
Avetis
sogar
eigenhändig
geschriebene
Kolophone
erhalten.
Im
Jahre
1613
war
er
in
Jerusalem,
wo
er
den
Gregor
aus
Gandzak
zum
Erzbischof
dieser
Stadt
weihte.
Er
starb
um
1623,
wahrscheinlich
in
Georgien
(§
9).
Um
1617
tauchte
in
Aghwank'
(Karabagh)
der
sogenannte
„Mechlu
Wardapet"
auf,
ein
ungebildeter
Mann,
der
sich
für
einen
Wardapet
ausgab,
als
Prediger
herumwanderte
und
das
Volk
gegen
die
Zölibatpriester
aufhetzte.
Die
Wardapets
exkommunizierten
ihn.
Vom
Volke
aber
in
Ehrfurcht
gehalten,
zog
er
an
der
Spitze
von
Anhängern
von
Provinz
zu
Provinz,
zum
Schrecken
der
Mönche.
In
Eriwan
angekommen,
wurde
er
vom
Statthalter
festgenommen
und
aus
dem
Lande
gewiesen.
In
Jerusalem
ließ
ihn
dann
der
Patriarch
Gregor
einkerkern;
später
wieder
frei
geworden,
verschwand
er
aus
der
Öffentlichkeit
(§
10).
Unter
diesen
so
verworrenen
Verhältnissen
sollte
Moses
seine
volksaufklärende
Tätigkeit
entfalten.
Trotz
mancherlei
Verfolgungen
seitens
der
Kirchenwürdenträger
und
einflußreichen
Großen,
sogar
des
Schah
Abas,
setzte
er
seine
Predigten,
in
denen
er
das
Volk
über
Moral
und
Disziplin
belehrte,
/457/
fort.
Er
restaurierte
die
halbruinierten
Kirchen,
eröffnete
Schulen
und
bildete
die
neue
Generation
heran
(§11).
Da
sich
ihm
immer
neue
Schwierigkeiten
entgegenstellten
und
er
die
Unmöglichkeit
sah,
unter
solchen
Verhältnissen
sein
Missionswerk
mit
Erfolg
weiterzuführen,
entschloß
er
sich,
den
persischen
Boden
zu
verlassen.
Zu
diesem
Zwecke
kam
er
nach
Eriwan.
Hier
weilte
er
einige
Zeit
und
verkündigte
dem
Volke
das
Wort
Gottes.
Durch
seine
Predigten
gewann
er
die
Sympathie
des
persischen
Statthalters
Amirguna
Chan,
dessen
Frau
eine
Armenierin
war.
Der
Chan
ermutigte
ihn,
in
Eriwan
zu
bleiben
Moses
renovierte
darauf
die
Kirche
auf
dem
Grabe
des
heiligen
Apostels
Anania“,
baute
daneben
Zellen
für
Mönche
und
entwickelte
eine
rege
Tätigkeit
(§
12).
Obwohl
dies
alles
der
Katholikos
Melchisedech
und
seine
Umgebung
ungern
sahen,
konnten
sie
ihn
nicht
hindern,
da
Moses
der
Statthalter
zur
Seite
stand.
So
gedachten
sie
jetzt,
das
große
Ansehen
des
Wardapets
zu
ihren
Gunsten
auszunützen:
sie
wollten
es
erreichen,
daß
Moses
selbst
die
Ölweihe
zelebriere.
Sie
rechneten
nämlich
darauf,
daß
sein
Name
viele
Leute
zum
Weihefest
anlocken
werde,
was
reichliches
Einkommen
bringen
konnte.
Zu
diesem
Zwecke
weihte
Melchisedech
Moses
zum
Bischof.
Darauf
zelebrierte
Moses
die
Öl/458/weihe
mit
großer
Feierlichkeit.
Nachher
wurde
der
neugeweihte
Bischof
nach
Persien
eingeladen
(um
1624),
wo
er
der
armenischen
Kolonie
Trost
spendete,
und
kehrte
dann
nach
Eriwan
zurück
(§13).
Ein
glücklicher
Zufall
verhalf
Moses
noch
mehremporzukommen.
Er
hatte
bei
seinem
Aufenthalt
in
Jerusalem
die
Herstellung
von
weißen
Kerzen
gelernt.
In
Eriwan
fabrizierte
er
solche
Kerzen.
Man
brachte
einige
derselben
dem
Schah
Abas,
der
großes
Interesse
zeigte
und
nach
dem
Erzeuger
fragte.
Darauf
wurde
Moses
an
den
königlichen
Hof
berufen,
wo
er
vom
Schah
den
Auftrag
bekam,
einigen
Persern
die
Herstellung
der
Kerzen
zu
lehren.
Zur
Belohnung
wurde
Moses
zum
Kirchenvorstand
von
Etschmiadsin
ernannt.
In
dieser
Eigenschaft
fing
er
an,
die
verlassene
Patriarchalkirche
zu
restaurieren.
Dagegen
protestierte
der
Katholikos
Sahak,
der
darin
eine
Einschränkung
seiner
Macht
voraussah;
der
persische
Hof
schenkte
ihm
aber
kein
Gehör.
Sahak
von
allen
Seiten
von
Schulden
bedrängt,
mußte
in
seiner
Verzweiflung
ebenfalls
seine
Rettung
in
der
Flucht
suchen
(Dezember
1627).
Vor
den
Beamten
des
Schahs,
die
Moses
für
diese
Flucht
verantwortlich
hielten,
konnte
er
sich
rechtfertigen
(§
14).
Wie
waren
diese
Schulden
entstanden?
Eine
von
verschiedenen
Versionen
ist
die
fol/459/gende:
Als
im
Jahre
1615
Melchisedech
vom
Schah
in
die
Enge
getrieben
wurde,
zugunsten
Davids
abzudanken,
schlug
er,
keinen
anderen
Ausweg
sehend,
dem
Schah
vor,
für
die
Innehabung
des
Stuhles
ihm
jährlich
einen
Betrag
von
100
Tumans
zu
entrichten.
Der
geldgierige
Schah
stimmte
zu.
Melchisedech
aber
hatte
die
erste
Quote
nicht
rechtzeitig
zahlen
können.
Darauf
sandte
der
Schah
vier
Beamte,
die
solange
beim
Katholikos
auf
dessen
Kosten
bleiben
sollten,
bis
die
bestimmte
Summe
voll
entrichtet
wurde.
Auf
diese
Weise
war
der
Betrag
von
100
Tumans
zu
einer
beträchtlichen
Summe
angewachsen.
Um
diese
zu
bestreiten,
fing
man
an,
das
Volk
zu
erpressen.
Die
Gewalttaten
halfen
aber
nicht.
Als
die
Lage
unerträglich
geworden
war,
blieb
dem
Katholikos
der
einzige
Weg
offen:
heimlich
ins
Ausland
zu
flüchten.
Seinem
Beispiel
folgte
auch
sein
Nachfolger
Sahak.
Durch
die
Flucht
aber
war
das
Los
des
Patriarchalstuhles
nicht
gerettet.
Es
war
die
allgemeine
Überzeugung,
daß
der
Schah
keinen
Groschen
von
der
Summe
nachlassen
werde.
Dennoch
versuchte
Moses,
an
die
Barmherzigkeit
des
Schahs
zu
appellieren.
Im
Jahre
1628
begab
er
sich
nach
Kazwin.
Die
Minister
aber
rieten
ihm
ab,
sein
Anliegen
dem
Schah
vorzutragen,
und
Moses
kehrte
wieder
heim.
Kurz
nach
/460/
seiner
Rückkehr
starb
Schah
Abas
(im
Herbst
1628).
Ihm
folgte
sein
Enkel
Schah
Sefi.
Moses
eilte
nach
der
Residenzstadt,
dem
neuen
Schah
zu
huldigen;
es
war
zugleich
der
geeignetste
Moment,
die
Etschmiadsiner
Angelegenheit
dem
Herrscher
vorzulegen.
Schah
Sefi
nahm
Moses'
Ansuchen
entgegen
und
hob
die
von
seinem
Großvater
über
den
Patriarchalstuhl
verhängte
Steuer
auf.
Obwohl
das
ganze
Verfahren
Moses
über
1000
Tuman
kostete,
kehrte
er
doch
voll
Freude
nach
Hause
zurück
(§
15).
Etschmiadsin
war
verwaist.
Der
Katholikos
Sahak
befand
sich
auf
der
Flucht
im
osmanischen
Gebiet.
Auf
Verlangen
der
ganzen
Nation
im
In-
und
Ausland
wurde
Moses
am
13.
Jänner
1629
zum
Katholikos
gewählt
(§
16).
Dies
verletzte
Sahaks
Ehrgeiz.
Er
reiste
nach
Konstantinopel,
um
vom
Sultan
die
Ermächtigung
zu
erhalten,
seine
Gewalt
über
die
im
osmanischen
Reiche
lebenden
Armenier
gelten
zu
lassen.
Umsonst
bemühte
sich
Moses,
Sahak
von
seinem
Vorhaben
zurückzuhalten.
Man
dachte
eine
Weile
sogar
an
die
Intervention
des
römischen
Papstes.
Als
Sahak
sich
nachher
dem
Großwesir
Chusrew
Pacha
vorstellte,
bekam
er
von
ihm
die
Alternative:
entweder
zum
Islam
überzutreten
oder
unter
Martern
zu
sterben.
Leider
bestand
der
Katholikos
nicht
diese
Probe
/461/
seines
Glaubens.
Seine
Apostasie
bereute
er
später
in
Etschmiadsin
(§
17).
Nach
viereinhalbjähriger
Regierung
starb
Moses
am
21.
Mai
1633
zu
Eriwan.
Ihm
folgte
sein
Schüler
Philippus
(§
18).
Moses
war
ein
Mann
energischen
Charakters
und
unermüdlicher
Beharrlichkeit.
Durch
seine
strenge
Lebensweise
die
Wahrhaftigkeit
seiner
Parole
bestätigend,
verkündete
er
die
Worte
Gottes
zur
Erhebung
der
christlichen
Moral
und
kirchlichen
Sitten.
Die
Laster
wurden
zurückgedrängt,
den
Ausschweifungen
gesteuert.
Den
unzähligen
Hemmnissen
standhaltend,
förderte
er
eifrig
die
kulturelle
und
wirtschaftliche
Entwicklung
der
Nation,
gründete
Schulen
und
Klöster
für
beide
Geschlechter,
renovierte
die
verfallenen
Kirchen
und
schmückte
sie
innerlich
und
äußerlich
aus.
Besondere
Aufmerksamkeit
widmete
er
dem
Mönchswesen,
schenkte
gesunde
Erziehung
der
neuen
Generation,
erzog
sie
in
Frömmigkeit,
Disziplin
und
Wissenschaft
und
schuf
der
Kirche
tüchtige
Beamten.
Innerhalb
der
Kirche
stellte
er
Einigkeit
her
und
pflegte
gute
Beziehungen
zu
der
römischen
Mutterkirche.
Er
hauchte
der
Nation
frischen
Odem
zu
neuem
Leben
ein
und
wurde
in
der
Geschichte
seiner
Nation
eine
säkulare
Persönlichkeit.
/462/
Zweiter
Teil:
Moses'
Wirksamkeit.
Auf
das
im
Jahre
1611
bei
Tathew
gestiftete
Einsiedlerkloster
zurückgreifend,
skizziert
der
Verfasser
die
Entwicklung
und
Ausbreitung
der
armenischen
Einsiedelei
im
17.
Jahrhundert
und
gibt
Einsicht
in
die
Konstitution
sowie
Gebetseinrichtungen
des
Stiftes
(§§
20—22).
Es
folgt
ein
Überblick
auf
den
Lebenslauf
des
Vardapets
Paul
aus
Mokk',
der
ein
Vorläufer
und
Mitkämpfer
des
Moses
war
(S
23).
Anschließend
wird
die
Persönlichkeit
des
Fürsten
Melik
Haykazn
dargestellt,
der
ein
frommer
Patron
der
Einsiedler
und
mächtiger
Förderer
der
kulturellen
Unternehmungen
der
Wardapets
Paul
und
Moses
war
(§
24).
Als
im
Jahre
1613
Moses
heimkehrte,
sah
er
sich
vor
der
ernsten
Aufgabe,
vor
allem
dem
Priesertum
aus
seiner
trostlosen
Unwissenheit
herauszuhelfen.
Zu
diesem
Zweck
eröffnete
er
im
vor
kurzem
bei
Tathew
gestifteten
Einsiedlerkloster
ein
theologisches
Seminar,
wo
die
zum
Priesterberuf
erkorene
Jugend
ihre
Ausbildung
genießen
sollte.
Unter
strenger
klösterlicher
Disziplin
machte
die
Jugend
wunderbare
Fortschritte
in
der
Frömmigkeit.
Sie
lernte
dabei
auch
die
Schreibkunst
und
die
kirchlichen
Einrichtungen
kennen.
Die
Begabteren
wurden
zum
/463/
weiteren
Studium
des
philosophischen
und
theologischen
Kurses
befördert,
selbstverständlich
nach
den
veralteten
Lehrbüchern.
Aus
dieser
Schule
gingen
mehrere
Kopisten,
Dorfpriester
und
Wardapets
hervor.
Sie
lieferten
den
Einsiedlern
und
Dorfkirchen
aszetische
und
liturgische
Bücher
in
Abschrift,
eröffneten
in
den
Städten
und
Dörfern
Schulen,
die
Wardapets
errichteten
neue
Klöster
und
entwickelten
eine
rege
Missionstätigkeit
(§
25).
Es
werden
einige
hervorragende
Persönlichkeiten
namhaft
gemacht
(§
26).
Gestützt
auf
seine
Schüler,
begann
nachher
Moses,
als
er
zum
Katholikos
ernannt
wurde,
die
Diözese
zu
organisieren
(§
27).
Es
wird
ein
von
Moses
im
Jahre
1631
an
die
Gemeinde
von
Nachidschevan
gerichtetes
Sendschreiben
veröffentlicht,
worin
der
Katholikos
die
Gemeinde
zur
Eintracht
mit
dem
Bischof
ermahnt
(§
28).
Er
hat
sich
durch
die
Restaurierung
der
Patriarchalkirche
in
Etschmiadsin
besonders
verdient
gemacht.
Um
die
Kirche
herum
lag
seit
vielen
Jahren
ein
Haufen
von
Mist
und
Schutt,
die
Kuppel
war
beschädigt
und
das
Kircheninnere
voll
Schmutz.
Im
Jahre
1627
legte
er
die
Hand
an
die
Arbeit.
Die
Kirche
wurde
gründlich
restauriert
(1631)
und
mit
notwendigen
Geräten
versehen
(§
29).
Die
väterliche
Liebe,
die
er
allen
Christen
/464/
entgegenbrachte,
trieb
ihn,
sich
insbesondere
der
diesseits
und
jenseits
der
Grenze
von
den
Persern
und
Türken
gefangengenommenen
Armenier
fürsorgend
anzunehmen.
Er
ließ
die
silbernen
Geräte
der
Patriarchalkirche
einschmelzen,
damit
er
mit
dem
Gelde
die
Gefangenen
loskaufen
konnte.
Zu
gleicher
Tat
bewog
er
auch
die
Gläubigen
in
beiden
Ländern.
Tausende
Armenier
fanden
auf
diese
Weise
ihre
Rettung
(§30).
Um
die
Einheit
innerhalb
der
armenischen
Kirche
herzustellen,
bemühte
sich
Moses,
die
Rivalität
der
noch
lebenden
Amtsgenossen
David
und
Sahak
zu
neutralisieren.
Sahak
leistete
eine
Weile
Widerstand,
mußte
jedoch
zuletzt
nachgeben.
Aus
alter
Zeit
her
behaupteten
Aghtamar,
Gandzassar
und
Sis
ihre
autokephale
Stellung.
Es
gelang
Moses,
Stephan,
den
Katholikos
von
Aghtamar,
seiner
Autorität
zu
unterwerfen.
Mit
den
anderen
knüpfte
er
freundschaftliche
Beziehungen
an
(§
31).
Die
kirchlichen
Verwirrungen
unter
den
Armeniern
in
Polen;
Erzbischof
Nikolaus
Torosewicz.
–
Unter
den
Quellen,
die
das
Thema
behandeln,
kommt
in
erster
Linie
Simeon
aus
Polen
als
Augenzeuge
in
Betracht.
Ihm
gehört
jene
anonyme,
in
Versen
geschriebene,
am
Anfang
und
Ende
verstümmelte
Schrift
an,
die
Alishan
in
Kamenic
/465/
herausgegeben
hat.
Es
sind
dem
Verfasser
auch
Dokumente
aus
dem
Archiv
der
Propaganda
zugänglich.
Im
Dezember
1626
wurde
der
25jährige
Mönch
Nikolaus
aus
der
Lemberger
Familie
Torosewicz,
schlechten
Charakters,
vom
Katholikos
Melchisedech,
der
aus
PersischArmenien
flüchtig
in
Lemberg
weilte,
gegen
den
Willen
des
Volkes
zum
Diözesanbischof
geweiht.
Vor
den
vom
Katholikos
gegen
die
Widerspenstigen
gedrohten
Bannstrahlen
erschrocken,
leistete
das
Volk
dem
Neugeweihten
seinen
Gehorsam.
Im
Dezember
1628
weihte
der
Bischof
in
Kamenetz
den
Onophrius
zum
Priester.
Da
er
bereits
am
16.
(anstatt
am
40.
)
Tage
nach
der
Ordination
die
Primiz
zu
halten
erlaubte,
protestierte
gegen
ihn
der
Expatriarch
von
Konstantinopel,
Gregor
aus
Caesarea,
der
als
Gesandter
des
Moses
vor
kurzem
dorthin
gekommen
war.
Die
Primiz
wurde
verschoben.
Am
nächsten
Sonntag
ging
dem
Neugeweihten
von
neuem
der
Befehl
zu,
die
Primiz
zu
halten.
Um
die
Entrüstung
des
Gregor
abzuwehren,
bewog
der
Bischof
die
Statthalterei,
den
Gesandten
als
einen
türkischen
Spion
aus
dem
Lande
auszuweisen.
Als
Antwort
bekam
er
vom
Ausgewiesenen
eine
Bannbulle.
Dies
veranlaßte
das
Volk,
ihm
den
Gehorsam
abzusagen.
Es
entstand
eine
ungemeine
Verwirrung.
/466/
Die
Gärung
dauerte
noch
an,
als
am
20.
September
1630
Chatschatur
aus
Caesarea
als
Gesandter
des
Katholikos
in
der
Stadt
eintraf.
Ihn
hatte
der
Bischof
in
Ehrfurcht
empfangen.
Die
Anwesenheit
des
Gesandten
gestaltete
die
Gegensätze
noch
ärger,
anstatt
sie
zu
beschwichtigen.
Die
Gegner
verlangten
die
Absetzung
des
Bischofs.
Alle
Versuche
des
Bischofs,
die
Feindseligkeiten
zu
entspannen,
mißlangen.
In
Verzweiflung
machte
der
Bischof
den
Schritt,
in
die
Katholische
Union
überzugehen.
Am
30.
August
1630
legte
er
in
der
Karmelitenkirche
das
katholische
Bekenntnis
feierlich
ab.
Unterstützt
von
polnischen
Studenten
und
Polizei,
nahm
er
die
Kirche
in
Besitz.
Nun
war
die
Reihe
an
ihm,
den
Gegnern
die
Strenge
seiner
Gewalt
zu
zeigen.
Der
Gesandte
des
Katholikos
verließ
unverrichteter
Sache
die
Stadt,
um
seinem
Oberhirten
von
dem
Geschehenen
Bericht
abzustatten.
Ihm
folgte
eine
Abordnung
der
Armenier,
um
beim
Katholikos
gegen
den
Bischof
zu
protestieren.
Moses
wandte
sich
brieflich
an
Papst
Urban
VIII.
und
König
Wladislaw,
um
durch
ihre
Vermittlung
die
Lage
der
Armenier
in
Polen
zu
erleichtern.
Nichts
half,
die
geschaffene
Lage
zu
ändern
(§
32).
/467/
Die
Beziehungen
der
armenischen
Kirche
zum
Hl.
Stuhl.
Nach
der
Wiederherstellung
des
armenischen
Katholikosats
in
Etschmiadsin
(1439)
hat
zum
erstenmal
Stephanos
mit
Rom
eine
direkte
Beziehung
angeknüpft.
Er
begab
sich
sogar
persönlich
nach
Rom,
um
durch
die
päpstliche
Vermittlung
die
europäischen
Mächte
für
die
armenische
Sache
zu
gewinnen.
Seine
Bemühungen
blieben
ohne
Ergebnis,
da
er
unterwegs
in
Lemberg
vom
Tode
ereilt
wurde
(1551).
Seine
Nachfolger,
Michael
und
Thaddäus,
setzten
zwar
die
Verhandlungen
mit
Rom
fort,
die
ersehnte
Befreiung
Armeniens
aus
dem
persischen
Joch
konnte
aber
nicht
erreicht
werden.
Nach
einer
Unterbrechung
von
20
Jahren
griff
der
Katholikos
Melchisedech
die
Verhandlungen
wieder
an.
Um
1601
wandte
er
sich
mit
einem
Schreiben
an
Klemens
VIII.,
um
durch
ihn
den
spanischen
König
Philipp
zu
veranlassen,
den
armenischen
Kaufleuten
manche
Konzessionen
zu
gewähren.
Uns
ist
nur
das
päpstliche
Schreiben
an
Philipp
erhalten
(vom
13.
September
1602);
eine
armenische
Übersetzung
desselben
wird
wiedergegeben.
Im
folgenden
Jahre
wurde
Erivan
von
Schah
Abas
erobert
und
nach
kurzer
Frist
die
armenische
Bevölkerung
der
Ebene
zwangsweise
nach
Persien
deportiert
(1604).
Um
1606
und
1607
schrieb
der
Katholikos
David,
/468/
der
in
Persien
weilte,
zwei
Briefe
an
Papst
Paul
V.,
um
ihn
zu
einer
Fürsprache
zugunsten
der
Armenier
beim
Schah
anzuregen.
Der
zweite
Brief
ist
bei
Gowea
in
einer
Übersetzung
erhalten.
Am
12.
(15.
)
März
1610
schrieb
Melchi.
sedech
neuerlich
an
Paul
V.,
um
ihm
Gehorsam
zu
leisten.
Den
Brief
brachte
Zacharias,
der
spätere
Patriarch
von
Konstantinopel,
nach
Rom
(1611,
August).
Seine
Audienz
beim
Heiligen
Vater
beschreibt
Simeon
aus
Polen,
der
dabei
anwesend
war.
Die
päpstliche
Antwort
vom
25.
März
1612
sowie
die
päpstlichen
Geschenke
für
Melchisedech
wurden
Zacharias
eingehändigt,
der
am
26.
März
die
Ewige
Stadt
verließ.
In
Konstantinopel
angekommen,
wurde
er
zum
Patriarchen
gewählt.
Den
Brief
samt
den
Geschenken
übersandte
er
an
den
Katholikos
mittels
zweier
Bischöfe.
Am
22.
März
1613
beantwortete
M.
den
päpstlichen
Brief,
worin
er
die
von
Paul
V.
vorgeschlagenen
drei
Artikel:
Mischung
des
Wassers
ins
Weinopfer,
Auslassung
des
Satzes ,,
qui
crucifixus
es
aus
dem
Trishagion
und
die
Anerkennung
der
chalzedonischen
Synode,
mit
Geneigtheit
entgegennahm,
mit
der
Bemerkung,
daß
die
Verwirklichung
derselben
in
die
Praxis
einer
günstigeren
Zeit
zu
überlassen
sei.
Paul
V.
führte
in
seinem
Antwortschreiben
eingehend
die
Beweise
von
Kirchenvätern
an,
um
die
Wichtig
/469/
keit
der
drei
Artikel
für
die
Union
zu
betonen.
Diese
Briefe
hat
A.
Bzovius,
Pontifex
Romanus,
202
ff.,
wiedergegeben
(die
armenischen
in
lateinischer
Übersetzung).
Die
Daten
der
päpstlichen
Schreiben
sind
zu
lesen:
1612,
VIII
Kal.
Aprilis
(25.
März),
anstatt:
IV
Kal.
Maii,
und
beim
zweiten:
1615,
V
Kal.
Junii
(28.
Mai).
Die
weiteren
Korrespondenzen
des
M.,
wie
z.
B.
die
von
Vardan
Hunanian
erwähnten
Briefe
aus
den
Jahren
1622
und
1623,
sind
uns
nicht
erhalten.
Am
4.
Februar
1623
beantwortete
sie
die
Sacra
Congregatio
mit
einer
gewissen
Zurückhaltung,
da
sie
an
der
Wahrheit
der
Äußerungen
zweifelte.
Melchisedech
seufzte
um
diese
Zeit
unter
ungeheuren
Schulden,
die
er
dem
persischen
Hofe
zu
entrichten
hatte.
Um
davon
loszuwerden,
weihte
er
seinen
Neffen,
den
Sahak,
zum
Katholikos
und
nahm
selbst
die
Flucht
über
die
Grenze.
In
Lemberg
stellte
er
sich
dem
Nuntius
als
katholisch
vor.
Auf
die
diesbezügliche
Anfrage
des
Nuntius
erwiderte
S.
C.,
daß
die
Union
im
Sinne
der
florentinischen
Akten
noch
nicht
zustande
gekommen
ist.
S.
C.
empfiehlt
dem
Nuntius, ,,
seine
Neigung
zur
Union“
ausnützend,
ihn
dazu
wärmstens
anzuregen.
Als
die
Verhandlungen
noch
im
Gange
waren,
starb
Melchisedech
am
18.
März
1627
in
Kamenetz.
(§
33).
/470/
Die
Beziehungen
des
Katholikos
Moses
zur
katholischen
Kirche.
Moses
verkehrte
mit
den
Unierten
in
Armenien
und
mit
den
lateinischen
Missionären
freundlich.
Sein
Standpunkt
war:
die
Beziehungen
der
christlichen
Kirchen
zueinander
sollten
auf
Liebe
beruhen.
In
Isfahan
lernte
er
die
unbeschuhten
Karmeliten
kennen.
Durch
sie
angeregt,
trat
er
in
Briefwechsel
mit
dem
Heiligen
Stuhl.
Seine
Geneigtheit
zur
Union
bekundete
er
in
mehreren
Schreiben
an
den
Heiligen
Stuhl.
Dem
Verfasser
ist
aus
dem
Propagandaarchiv
eine
Anzahl
von
Korrespondenzen
zugänglich,
auf
Grund
welcher
er
die
Unionbewegung
beschreibt,
die
in
den
Jahren
1625
bis
1633
sich
entwickelte.
Die
Dokumente
werden
in
armenischer
Übersetzung
wiedergegeben
(§
34).
Gregor
von
Caesarea
und
der
Katholikos
Moses.
Gregor
war
ein
Gegner
der
Union.
Er
protestierte
gegen
das
Schreiben,
das
Moses
im
Einvernehmen
mit
zwölf
Bischöfen
an
den
Heiligen
Stuhl
gesandt
hatte.
Ein
Mahnbrief
von
ihm
an
die
Mönche
von
Etschmiadsin
wird
veröffentlicht
(§
35).
Paolo
Piromalli
und
der
Katholik
os
Moses.
Der
Dominikaner
Paolo
Piromalli
wurde
am
31.
Mai
1631
nach
Armenien
geschickt,
um
in
der
/471/
Nachitschevaner
Diözese
dem
neugegründeten
katholischen
Seminar
als
Rektor
vorzustehen.
Ihn
traf
das
Mißtrauen
des
Erzbischofs
Augustin.
Moses'
Vermittlung,
um
den
Prälaten
mit
Piromalli
zu
versöhnen,
mißlang.
Piromalli
wurde
verhaftet;
erst
nach
22monatiger
Kerkerhaft
erlangte
er
die
Freiheit
durch
Intervention
von
Papst
Urban
VIII.
(§
36).
Die
armenische
Kaufmannschaft
und
der
Heilige
Stuhl.
Die
armenischen
Kaufleute
von
Djulfa
waren
für
die
Union.
In
einem
Gesuche
an
den
Heiligen
Stuhl
erbaten
sie
Zollfreiheit
und
Freilager
in
christlichen
Hafenstädten.
Die
Propaganda
erklärte
sich
bereit,
ihnen
diese
Gunst
zu
verleihen
(§
37).
de
Versuche,
in
Rom
ein
armenisches
Seminar
zu
eröffnen.
Schon
Gregor
XIII.
plante,
in
Rom
ein
armenisches
Seminar
zu
gründen.
Es
gab
zwar
in
Rom
armenische
Alumnen,
aber
kein
Seminar.
Im
Jahre
1624
tauchte
der
Plan
wieder
auf.
Diesmal
dachte
der
Heilige
Stuhl,
das
Seminar
in
Goa
zu
errichten.
Paolo
Cittadino,
Bischof
von
Mira,
sollte
an
Ort
und
Stelle
die
Möglichkeit
studieren.
Im
Jahre
1627
ist
er
bei
der
Heimreise
gestorben;
er
hinterließ
2212
Realen
zwecks
Errichtung
des
beabsichtigten
Seminars
in
Rom.
Die
Djulfaenser
kamen
im
/472/
Jahre
1630
mit
einem
Vorschlag,
dieses
Seminar
auf
größerer
Basis
zu
errichten.
Die
Kosten
wollten
sie
selbst
bestreiten.
Die
Propaganda
begrüßte
diesen
Vorschlag
freudig.
Doch
der
plötzliche
Tod
des
Katholikos
sowie
des
Bischofs
J.
Tadeo
ließ
diesen
Plan
nicht
zur
Ausführung
kommen.
Die
Propaganda
kehrte
zu
ihrem
früheren
Projekt
zurück
(§
38).
Die
armenische
Bib
ela
u
sga
be.
Es
war
ein
Plan
der
Armenier,
in
Rom
neben
dem
Seminar
auch
eine
Druckerei
zu
haben,
worin
man
zur
geistigen
Entwicklung
des
Volkes
nützliche
Bücher,
in
erster
Reihe
die
Bibel
drucken
konnte.
Diesbezüglich
soll
Joh.
Tadeo
des
näheren
mündlich
gesprochen
haben.
Armenische
Charaktere
besaß
die
vatikanische
Buchdruckerei
seit
1579
und
hatte
schon
manche
Bücher
veröffentlicht.
Bedenklicher
erschien
der
Propaganda
die
Bibelausgabe.
Die
armenische
Übersetzung
sollte
genau
geprüft
werden.
Als
Johannes
Molino
aus
Smyrna
die
Wichtigkeit
der
römischen
Bibelausgabe
betonte
mit
der
Behauptung,
daß
die
Armenier
vorhätten,
dieselbe
in
Holland
bei
den
Protestanten
zu
drucken,
beeilte
sich
die
Propaganda,
ihm
mitzuteilen,
daß
sie
die
Edition
schon
in
Angriff
genommen
habe.
Da
sie
vernommen
hatte,
daß
die
Fratres
Unitores
eine
Vulgataübersetzung
verfaßt
haben,
so
be
/473/
auftragte
sie
den
Augustin,
eine
Kopie
davon
baldigst
ihr
zukommen
zu
lassen.
Die
Sache
verzögerte
sich
zu
lange
und
kam
in
Rom
nie
in
Ausführung,
bis
Oskan
zuerst
im
Jahre
1660
in
Amsterdam
eine
armenische
Bibel
herausgab
(§
39).
Moses
als
Schriftsteller.
Es
ist
uns
unter
Moses'
Namen
nur
ein
Nekrolog
zum
Tode
des
Katholikos
Serapion
(+
1606),
welcher
der
Lehrer
Moses'
war,
erhalten.
Diese
Schrift
ist
in
Prosa
und
Versen
verfaßt,
worin
der
Dichter
von
seiner
kindlichen
Anhänglichkeit
zum
Lehrer
Zeugnis
gibt.
Diese
wird
S.
409
ff.
veröffentlicht
(§
40).